Alibaba – ein Gigant wächst und wächst

Der erste Börsengang von Alibaba war bereits eine Machtdemonstration. Das chinesische Pendant zu Amazon war bisher nur an der Börse in Festlandchina notiert. Nun wurde eine Notierung in Hong Kong vorgenommen. Somit wird der Online Marktplatz für ausländische Investoren noch einfacher zugänglich. Bei der Notierung im Jahr 2019 wurden 11 Milliarden zusätzliche Dollar eingenommen. Irgendwann, so munkelt man, könnte der Gigant aus Fernost an der Hintertür von Amazon anklopfen. Wenn nicht sogar eine ernsthafte Bedrohung werden. Wir erklären wieso.

Alibaba – Was macht der Konzern eigentlich?

In den Anfängen, also 1999, war Alibaba eine Handelsplattform, ähnlich wie Amazon. Allerdings wurde das Angebot rasch ausgeweitet. Grund dafür war, dass zahlreiche Internetriesen aus den USA nicht ins Reich der Mitte gelassen wurden: Google, PayPal, Whatsapp, Facebook, Yahoo usw. Das kommunistische Regime duldet keine freien Diskussionen und finanzielle Transaktionen, in die sie keinen Einblick haben. Deswegen konnte eine Firma dieser Größenordnung einfach deren Ideen nachmachen und sich in der Heimat eines riesigen Marktes erfreuen.

In China gilt für viele populäre Apps und Webseiten: Eins für alles. In WeChat, dem Pendant zu WhatsApp, können sich Kunden auch ein Taxi bestellen, einen Express Kurier rufen, Geld verschicken, einkaufen – was auch immer. Aus kleinen Tech-Firmen werden so quasi mächtige Web-Konglomerate. So eben auch Alibaba.

Im Angebot gibt es:

  • Alibaba.com – B2B Handel
  • AliExpress – B2C Handel
  • Taobao – Online-Auktionen, wie eBay
  • Ant Financial – Finanzdienstleistungen
  • Alipay – Online-Bezahlsystem, wie PayPal
  • Aliyun OS – Cloud Computing, wie Amazon AWS
  • 1688.com – Regionale China-B2B Handelsplattform
  • Tmall.com – Online-Kaufhaus
  • juhuasuan.com – Rabattaktionen, Rabattcodes
  • amap.com, Online-Kartendienst
  • Alibaba Pictures Group – Investitionen in Filme und Serien
  • Alibaba Cloud, Cloud-Computing

Nur mal eine Zahl zum genießen: Alibaba feiert immer am 11. Noveber eines jeden Jahres das Global Shopping Festival. Eine Art Konkurrenz zum Black Friday. Beim letzten Event wurden binnen 24 Stunden 3,4 Milliarden Euro Umsatz generiert. Da hatten die Lieferdienste wirklich was zu tun in den folgenden Tagen.

 

Alibaba wird wachsen

Alibaba bringt ein paar Voraussetzungen mit sich, der dem Konzern dauerhaft Vorteile sichern wird:

Die chinesische Regierung greift aktiv ins Geschehen ein und versucht Konzerne gezielt zu weltweiten Champions aufzubauen. Peking tut viel dafür, dass sich die Plattform in der Region Asien zu einer Macht etabliert. Dies erfolgt insbesondere durch die Aussperrung westlicher Konkurrenz. Und zudem durch die Förderung der Interessen des Konzerns.

In Asien ist das Einkaufen im Internet äußerst populär. Die Leute lieben Technik und Smartphones und kaufen gerne damit ein. Zudem kosten einfache Dienstleistungen nur wenig. Sich eine Tasche bestelle und sie dann vom Kurier binnen einer Stunde nach Hause bringen lassen ist dort nicht unüblich.

Asiaten sind in gewisser Hinsicht auch patriotisch. Sie geben Firmen aus den angrenzenden Regionen gerne mal den Vorzug. Samsung aus Korea gilt zum Beispiel auch in China als gern gesehen, weil sie den westlichen Konzernen die Stirn bieten.