Akademische Ghostwriting – das steckt dahinter

Schriftliche Arbeiten gehören bei der akademischen Ausbildung zum Alltag. Viele Prüfungen werden zum Abfragen von Wissen veranstaltet. Der Student lernt den Stoff auswendig und auch inhaltlich zu verstehen. In der Prüfung werden ihm nun Aufgaben gestellt, welche er nur lösen kann, indem er das gelernte Wissen anwendet. Dabei geht es nicht alleine darum, den Stoff wiederzugeben.

Für diese Prüfungen muss man lernen. Hier zu mogeln kann aufwändig sein. Abschauen vom Sitznachbarn ist kaum möglich, da die Prüflinge in der Regel recht weit auseinander sitzen. Und auch könnte man sich beim Abschauen gar nicht sicher sein, ob der Sitznachbar überhaupt das Richtige weiß oder man nur sein Nichtwissen auf den eigenen Prüfungsbogen überträgt.

Bei schriftlichen Arbeiten, die man außerhalb der Uni, meist in den heimischen vier Wänden erstellt, ist das schon leichter. Diese schriftlichen Arbeiten sind allerdings weniger auf die Wiedergabe von Wissen ausgelegt, als vielmehr auf das Erarbeiten. Der Student wühlt sich durch Unmengen an Literatur, extrahiert die relevanten Informationen und versucht mit deren Hilfe, die gestellte Aufgabe zu lösen.

Auch hier gibt es eine Möglichkeit, sich die Arbeit zu erleichtern. Die Rede ist von einer Ghostwriting Agentur. Hierbei wird die Aufgabe, die schriftliche Arbeit zu verfassen, an eine Agentur ausgelagert. Diese beschäftigt, meist auf freiberuflicher Basis, Autoren. Diese Autoren schreiben dann die Arbeit im Rahmen der gestellten Aufgabe. Der Student kann nun diese Arbeit an seinem Lehrstuhl abgeben. Ist das Schreiben und die Beauftragung einer Ghostwriting Agentur illegal? Das wird sich nun der ein oder andere fragen. Und das ist auch wichtig. Die Beauftragung ist legal. Was sollte auch das Problem sein, einen Autor damit zu beauftragen, einen Text zu verfassen? Aber jetzt kommt das Problem: Gibt der Student nun die Arbeit in seinem Namen ab, dann macht er sich Betrugs strafbar. Wenn er Glück hat, wird er nur aus der Uni geworfen. Wenn er Pech hat, dann droht ihm ein Gerichtsverfahren. Die Beauftragung von Arbeiten durch Studenten bei Ghostwriting Agenturen zieht immer größere Kreise. Vielen sind aus der Presse auch Betrugsvorwürfe von hohen Politikern bekannt, die bei ihren akademischen Arbeiten gemogelt haben sollen. Wer Pech hat, den holen diese Vorwürfe nach Jahren ein. Ja, man macht sich mit der Beauftragung einer Ghostwriting Agentur ein Stück weit angreifbar. Diese werden zwar ihre Kunden nicht verraten, haben sie doch kein Interesse daran, potenzielle Neukunden zu vergraulen. Aber ein unzufriedener Ghostwriter könnte die Gelegenheit nutzen und seinen ehemaligen Kunden erpressen wollen, wenn dieser in eine bedeutende Position aufgestiegen sein sollte.